02.12.2024
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4 Min

Wildschäden taxieren

Nicht vermessen

Drohnen sind bei der Kitzrettung nicht mehr wegzudenken. Doch sie können noch mehr. Alexander Mohr von CopterPro erläutert, wie man mit ihnen Wildschäden aus der Luft vermisst.

Nicht vermessen

Bild: Alexander Mohr

Drohnen bieten die Möglichkeit, Wildschäden in kurzer Zeit aufzunehmen. Mit ihnen können alle Kulturen, egal ob Weizen, Raps, Mais oder Wiesen, zentimetergenau vermessen und mit wenig Aufwand in einer entsprechenden Software verarbeitet werden. Auch Fehlstellen und andere Einflüsse lassen sich vermessen und als Grundlage für Verhandlungen nutzen.
 
 

Welche Drohnen?


Um Wildschäden aus der Luft zu messen, benötigen Sie eine Drohne, mit der Flächen vorgeplant und automatisiert abgeflogen werden können. Diese Möglichkeit bieten aktuell alle Modelle, die auch zur Kitzrettung eingesetzt werden. Sie benötigen zur Wärmebild ­zusätzlich eine Normalbildkamera und eine Funktion, die während einer Flugmission Bilder in einem zeit- oder distanzgesteuerten Abstand aufnehmen kann. Diese Fotos müssen zudem einen GPS-Stempel in den Bildinformationen speichern, damit die jeweiligen Standorte ermittelt werden können, die später für die genauen Abstände in der Vermessungsanalyse genutzt werden.
Grundsätzlich eignen sich für die Wildschadensvermessung alle DJI „Enterprise“-Modelle sowie Drohnen der Firma Yuneec.
 


Wie wird vermessen?


Nehmen wir an, Sie haben ein Weizenschlag von 5 ha mit Wildschaden. Vor Ort planen Sie einen Flugauftrag, der genau auf das Feld zugeschnitten ist. Dabei nehmen Sie die Außenpunkte des Feldes an, legen die entsprechende Höhe und Geschwindigkeit fest, sodass die Drohne das Feld automatisiert abfliegen kann. Nun stellen Sie ein, dass die Normalbildkamera während der Mission alle 2 Sekunden Fotos per zeitgesteuerter Intervallaufnahme macht. Anschließend lassen sie den Auftrag ausführen. Während des Überflugs nimmt die Drohne im vorgegebenen Takt Bilder auf und speichert sie ab.

Nach dem Flug ziehen Sie die Fotos auf einen Computer und nutzen eine entsprechende Software, um die Bilder zu einem Modell zu verarbeiten. Das kann man sich wie eine Satellitenkarte vorstellen, über die die aufgenommenen Bilder gelegt werden. Auf dieser Karte können Sie dann mit Pfeilen, Kreisen und Polygonen vorhandene Schadstellen markieren, und Sie bekommen automatisch die genauen ­Flächengrößen angezeigt. Anschließend können Sie die Karte samt Flächen exportieren und als Grundlage für Wildschadensverhandlungen nutzen.

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Mit der Drohne können Schadflächen aufgenommen und per Software berechnet werden. (Bild: Alexander Mohr)


Wie genau ist genau?


Die Vermessung von Wildschäden mit der Drohne ist sehr zuverlässig. Die Abweichung beträgt je nach Fläche 2 bis 5 cm, was bei der Wildschadensaufnahme unerheblich ist.
 


Unanfechtbar?


Eine Rechtssicherheit haben Wildschadensaufnahmen mit der Drohne nicht. Kommt es bei Verhandlungen zu ­keiner Einigung, wird trotzdem ein anerkannter Wildschadensschätzer hinzuge­zogen. Dem können Sie die gemachten Aufnahmen vorlegen, um den ­jeweiligen Sachverhalt zu verdeutlichen. Da die Aufnahmen fast zentimetergenau sind, helfen sie oft, Uneinigkeiten auszu­räumen. In der Online-Schulung „Wildschaden-Vermessung mit Drohne“ lernen Sie alles, was Sie zum Thema wissen müssen. Erfahren Sie, wie Daten analysiert, verwaltet und exportiert werden. Sie werden Schritt für Schritt durch die entsprechende Software geführt und bekommen alle wichtigen Inhalte und Einstellungen erläutert. 
 
 
 

Weiterführendes Seminar

 
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Autor: Alexander Mohr