22.09.2023
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4 Min

Niederwildhege

Mit Rohr oder Spirale

Revierjagdmeister Sascha Schmitt setzt bei der Fasanen- und Rebhuhnfütterung auf selbst angefertigte Automaten, die sich in der Praxis bestens bewährt haben. Eine Bauanleitung.

Mit Rohr oder Spirale

Bild: Sascha Schmitt

Futterautomaten bieten gleich mehrere Vorteile:
1. Das Futter wird den Hühnervögeln witterungsgeschützt und hygienisch angeboten.
2. Der Vorratsbehälter gewährleistet, dass das Wild über einen längeren Zeitraum hinweg kontinuierlich versorgt wird, und spart so unnötige Wege und Zeit.
3. Die Hühnervögel müssen das Futter aus den Spendern picken, werden so über einen längeren Zeitraum beschäftigt und an das Revier gebunden.

Da ich in den von mir betreuten Revieren im Verlauf des ­Jahres Futtermittel mit unterschiedlicher Körnung anbiete, verwende ich 2 unterschiedliche Spender, die sich in der Praxis bestens bewährt haben. Für Feingekörntes, wie Legemehl, Bruchmais und Weizen, setze ich Spiralenspender ein, wie sie im Fachhandel angeboten werden. Geht es aber um das Verfüttern von Körnermais, kommen selbst angefertigte Spender aus KG-Rohr zum Zug, die sich mit wenig Aufwand selbst herstellen lassen.
 

Schritt 1

Die Vorratsbehälter der Automaten bilden gelbe Kunststoff­eimer oder blaue Maischefässer, die zwischen 20 und 40 l Fassungsvermögen aufweisen. Diese Behälter werden mit 3 Ständern versehen, die passend zum Behältnis angeschrägt und mit Schlosschrauben der Stärke M8 befestigt werden. Als Material für die Ständer eignet sich Rahmenholz, das meist in der Stärke 3,8 x 5,8 cm angeboten wird. Aus Gründen der Haltbarkeit haben sich entsprechend dimensionierte Leisten aus Recycling-Kunststoff besonders bewährt. Die Länge der Ständer sollte so bemessen sein, dass der Futterspender für Rebhühner 20 und für Fasane ca. 30 cm über dem Boden angebracht wird.

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(Bild: Sascha Schmitt)
 

Schritt 2

Soll eine Futterspirale (im Fachhandel erhältlich) verbaut werden, muss lediglich ein entsprechend dimensioniertes Loch in den Boden des ­Vorratsbehälters gebohrt werden, durch das die Spirale von oben hindurchgesteckt werden kann. ­Dabei leistet ein Lochsägenaufsatz für den Akku-­Schrauber gute Dienste.

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(Bild: Sascha Schmitt)

Schritt 3

Einen Futterspender aus KG-Rohr zu bauen, um Körnermais zu verfüttern, ist etwas aufwendiger: Dazu versieht man  das Rohr mit einem Muffenstopfen, in den vorher ein 5 mm großes Loch ­gebohrt wurde, damit eingedrungenes Regenwasser oder Tau ablaufen können.

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(Bild: Sascha Schmitt)
 

Schritt 4

Mit dem Forstnerbohrer werden dann in den unteren Kranz des Rohrs, ca. 1,5 cm oberhalb des Bodens, 4 Löcher mit einem Durchmesser von 20 mm gebohrt, durch die die Hühnervögel an den Mais gelangen können.

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(Bild: Sascha Schmitt)
 

Schritt 5

2 Bohrlöcher von 6 mm im oberen Bereich des Rohrs dienen der Aufnahme eines rechts und links überstehenden Gewindestabes, der den Futterspender im Vorratsbehälter fixiert.

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(Bild: Sascha Schmitt)
 

Schritt 6

Abschließend muss nur noch ein zum KG-Rohr passendes Loch in den Behälterboden gesägt, der Futterspender durch das Loch gesteckt und die ­Gewindestange durchgeschoben werden. Damit nichts verrutscht, wird er mit 2 Muttern gesichert.

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(Bild: Sascha Schmitt)
 

Schritt7

Die Fütterungen lassen sich leicht transportieren. Dort, wo viel Schwarzwild vorkommt, sollten sie mit Baustahlmatten gegen ungewollten Zugriff geschützt werden. Durch die ­Maschen passen Rebhuhn und Fasan, aber kein Schwarzwild. Unter den Spender wird eine Gehwegplatte gelegt.

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(Bild: Sascha Schmitt)
 

Autor: Sascha Schmitt