Rasseporträt Border Terrier
Der Kobold von der Grenze
Ein Kopf wie ein Otter, raues, robustes Fell und ein kerniges Wesen machen den Border Terrier aus. Michael Woisetschläger hat sich die urwüchsige Jagdhunderasse genauer angesehen.
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Seine Herkunft liegt in der Grenzregion zwischen England und Schottland, den Borders. Ursprünglich wurde der kernige Terrier bei der berittenen Fuchsjagd eingesetzt. Nachdem er der Meute und den Reitern gefolgt war, ging es für den Untertagearbeiter in den Bau, um Reineke zu sprengen. Eine Leistung, die ein ordentliches Maß an Ausdauer und Härte erfordert.
Form follows function
Um seinen Aufgaben gerecht zu werden, soll der Border Terrier einen funktionellen Körperbau besitzen. Die Läufe sind lang genug, um ihm es zu ermöglichen, Reitern über lange Strecken zu folgen. Die britische Faustregel für den Umfang des Brustkorbes ist, dass dieser von 2 Männerhänden umspannbar sein soll, um sicherzustellen, dass der Terrier in den Bau passt. Die Haut ist lose und das doppelte Haarkleid harsch und mit guter Unterwolle versehen. Sein Kopf soll dem eines Otters gleichen – ein Merkmal, das ihn von anderen Terrierrassen abhebt und unverwechselbar macht. Der britische Originalstandard bestimmt die Größe des Hundes ausschließlich über das Gewicht: Rüden sollen zwischen 5,9 und 7,1 kg, Hündinnen zwischen 5,1 und 6,4 kg wiegen. Der Border Terrier ist ausgesprochen vielseitig und anpassungsfähig.
Nicht zuletzt wegen der lange verwehrt gebliebenen Anerkennung im jagdlichen Bereich ist der Border Terrier in vielen Sparten des Hundesports zu finden, in denen er durch seine Klugheit und Vielseitigkeit besticht. Aber auch jagdlich hat der Otterkopf inzwischen fest Fuß gefasst. Auch wenn die Baujagd die ursprüngliche Passion des kleine Terriers ist, steht dem vielseitigen Einsatz bspw. bei der Nachsuche, als Stöberhund bei Bewegungsjagden oder – im Rahmen seiner Möglichkeiten – beim Apportieren von Niederwild nichts entgegen. Der Border Terrier ist ein Vierläufer, der sich sehr eng an seinen Menschen anschließt. Er ist ein angenehmer Begleiter im Alltag, kommt auch mal mit weniger Bewegung aus und schaltet sofort in den Arbeitsmodus um, wenn es ins Revier geht. So hart er im Jagdeinsatz sein kann, so wichtig ist ehrlich gemeinte Zuneigung und verbindliches Miteinander. Ein Zwingerhund für gelegentliche Jagdausflüge ist der Border definitiv nicht.
Ohne Trimmen geht es nicht
Das Haar des Border Terriers muss regelmäßig, am besten per Hand, getrimmt werden. Etwa alle 3 Monate wird altes, abgestorbenes Haar bis auf die Unterwolle ausgezupft – jahreszeitlich unabhängig. Die heute noch gezüchteten Farben sind Grizzle and Tan, Blue and Tan und Red.
Autor: Michael Woisetschläger