Welche Fehler man beim Zanderangeln mit totem Köderfisch unbedingt vermeiden sollte, verrät Thomas Kalweit.
Zu viel Widerstand
Zander reagieren empfindlich auf Widerstand, sei es der einer zu schweren Pose oder der einer Freilaufrolle. Gerade im Stillwasser bei Windstille zeigen sich die Glasaugen sehr sensibel gegenüber jeder Art von Widerstand. Die Pose sollte deshalb gut ausgebleit sein, damit der Widerstand minimiert ist. Sicherheitshalber lässt man den Rollenbügel offen, damit die Möglichkeit zum freien Schnurabzug besteht. In starker Strömung oder bei Sturm sind die Zander dann oft nicht ganz so zimperlich.
Zu spät anschlagen
Oft ziehen Zander beim Biss wie wild Schnur von der Rolle, sie merken, dass etwas nicht stimmt und flüchten. Manchmal wollen sie auch nur die Beute vor ihren Artgenossen in Sicherheit bringen. Der Zander hat den Köfi im Maul, es gibt keinen besseren Zeitpunkt für den Anhieb. Wer jetzt zu lange wartet, der riskiert, dass der Köderfisch wieder ausgespuckt wird. Das ist nämlich ganz normales Zanderverhalten. Oft werden Köderfische nur angebissen, um sie Stunden später wieder einsammeln zu können. Nach einem Fehlbiss die Rute also liegen lassen!
Früh anschlagen verhindert, dass der Zander den Köder schluckt oder wieder loslässt. (Bild: Wolfgang Hauer)
Gefrorene Köderfische
Frisch getötete Köderfische sind ganz klar fängiger als eingefrorene aus der Tüte. Man kann Zander zwar auch mit Tiefkühl-Köfis überlisten, aber frisch fängt eindeutig mehr. Am besten schneidet man den Kopf des etwa acht bis zehn Zentimeter langen Fischchens ab, damit sich die lockenden Säfte besser im Wasser verbreiten können.
Frische Köderfische sind immer besser als tiefgefrorene. (Bild: Thomas Kalweit)
Weite Würfe
Zander rauben nachts dort, wo sich auch die Kleinfische aufhalten - und das ist meist recht ufernah. Wer also seinen Köderfisch mitten im See auslegt, angelt oft an den Zandern vorbei. Denn die nachtaktiven Raubfische patrouillieren nach Einbruch der Dunkelheit direkt an der Steinpackung entlang.
Bloß nicht zu weit werfen, die Zander rauben oft in der Nähe. (Bild: Thomas Kalweit)
Kein Stahl
Dünne Stahlvorfächer aus 7x7-Material sind heutzutage so weich und fein, dass man überhaupt keine Not hat, auf Alternativen wie Kevlar oder Hardmono zurückgreifen zu müssen. Bei gleicher Tragkraft ist der Stahl oft weicher und dünner. Die Zander haben jedenfalls kein Problem damit. Und sollte einmal ein Hecht beißen, kann man ihn sicher landen.
Stahl ist nicht nur hechtsicher, es ist oft sogar weicher als anderes Material. (Bild: Thomas Kalweit)
Harte Ruten
Gummifischangler schwören auf brettharte Spinnruten. Der Drill der sich oft nur lethargisch wehrenden Zander fällt daran recht unspektakulär aus. Beim Deadbaiting können die Ruten gerne etwas weicher ausfallen, so fliegt der Köderfisch nicht gleich beim ersten Wurf vom Haken. Im Drill mit dünnen Stahlvorfächern spielen diese softeren Naturköderruten dann ihre Vorteile aus, mehr Spaß machen sie auch! Sehr empfehlenswert ist die Predator Float aus der FISCH & FANG-Edition, nicht nur zum Posenfischen auf Zander, auch zum Ablegen auf Grund.
Beim Werfen und Drillen ist man mit einer weicheren Rute im Vorteil. (Bild: Thomas Kalweit)