26.09.2023
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F&F
Ausgabe 11/2023
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6 Min

Praxis

Eine Farbe fürs Zwielicht!

Schon seit über zwei Jahren ist der Keitech Easy Shiner in der FISCH & FANG-Spezialfarbe fester Bestandteil unserer Köderboxen. Wann und wo er seine Vorzüge ausspielt, erklärt Sebastian Endres.

Eine Farbe fürs Zwielicht!

Bild: Sebastian Endres

Es ist ein durchwachsener Märztag, und ich stehe mit meinem Kollegen Benny Dittmann an der Maas, um kurz vor der Schonzeit noch einmal ein paar Stunden auf Zander zu fischen. Der üblicherweise eher klare Fluss ist durch das regnerische Wetter der letzten Wochen angeschwollen, und die Sichtigkeit beträgt weniger als einen halben Meter. Sonnige Minuten wechseln sich mit leichten Schauern ab, besonders kalt ist es aber nicht. Das sind genau die Bedingungen, bei denen ich nur zu gern zu unserem Easy Shiner im FISCH & FANG-Dekor greife. Bei eingeschränkter „Beleuchtung“ und angestaubtem Wasser entfaltet diese Farbe erst ihre Magie und wird vor allem von Zandern, aber auch Barschen und Hechten, erstaunlich gut wahrgenommen und attackiert. Wie diese Magie zustande kommt und was sich mein Kollege Birger bei der Entwicklung gedacht hat, lesen Sie im Artikel "Was sehen Zander eigentlich?".

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Hecht aus dem Rheindelta: Im Spätsommer herrscht dort eine starke Algenblüte, die das Wasser abdunkelt. (Bild: Sebastian Endres)

 

Harte Bisse im Trüben

Doch nun zurück zu unserem Angeltag. Mittlerweile habe ich einen Easy Shiner in 4 Inch (etwa zehn Zentimeter Länge) montiert, und wir beginnen, eine Drehströmung abzufischen. Nach wenigen Würfen passe ich mein Bleikopfgewicht etwas nach oben an und wähle auch einen größeren Gummi, das 12,5-Zentimeter-Modell. Schon beim ersten Wurf nach meinem Wechsel gibt‘s einen knallharten Biss in der Absinkphase, den ich trotz zügigem Anhieb nicht verwandeln kann. Verrückt, wie schnell sich eine Anpassung des Köders auf den Erfolg auswirkt, ­vermutlich habe ich die Fische mit dem leichteren Jigkopf zuvor gar nicht erreicht. Nur ein weiterer Wurf ist nötig, um den nächsten Biss zu kassieren. Dieser ist so hart, dass es mir beim Anhieb den Griff meiner Zanderjigge aus der Hand reißt. Glück gehabt, denn der Fisch bleibt dieses Mal hängen und läutet einen kurzweiligen Zander-Nachmittag ein. Anscheinend haben wir das Rezept gefunden und können neben diesem dicken 60er Zander noch eine Handvoll Fische landen. Einen Köderwechsel können wir uns sparen, denn die Zettis reagieren an verschiedenen Plätzen, vom Nachmittag bis in den Abend hinein, meist schon bei den ersten Würfen auf den Easy Shiner. Die gut zwölf Zentimeter lange 5“-Version stellte sich an dem Tag als ebenso fängig wie das kleinere, etwa zehn Zentimeter lange 4“-Modell heraus.

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Voll genommen: Dieser heranwachsende Zander war vom großen Easy Shiner wohl überzeugt. (Bild: Sebastian Endres)
 

Erste Wahl in der Dämmerung

Als wir die letzten Fische des Tages fangen, ist die Sonne schon lange verschwunden, und ein konstanter Nieselregen begleitet uns bei den letzten Würfen. Ist es Zufall, dass unsere Spezial-Farbe gerade bei solchen Bedingungen so gut funktioniert? Meine erfolgreichsten Stunden mit den Ködern hatte ich nahezu immer bei eingeschränkten Lichtverhältnissen. Erinnern Sie sich an unsere „Goldene Ananas 2.0“? Am Abend des zweiten Tages fischte ich mit Birger am holländischen Rhein bei normal sichtigem Wasser im Spätsommer. Als nur noch wenige letzte Sonnenstrahlen auf das Wasser fielen, landete ich mit dem 4“ Easy Shiner einen Volltreffer in der Köderauswahl. Nachdem mir der Köder zwei 40-Plus-Barsche in Folge brachte, mischten sich danach auch mehrere Zander ein, und sogar ein Aal verirrte sich an den Gummi. Der gleiche Köder spielt auch in der zweiten Staffel unserer „Wilden 13“ eine Hauptrolle, als wir an einem dunklen, verregneten Tag am deutschen Rhein auf Zander fischen und mir wie aus dem Nichts ein starker Wels am leichten Gerät einsteigt. Ob ich den Fisch landen kann, sehen Sie schon bald auf www.pareygo.de.
Aus den Einsätzen der letzten Jahre ergibt sich für mich also ein klares Mus­ter, das das ideale Einsatzgebiet für unsere FISCH & FANG-Spezial-Farbe klar definiert. Sobald der Lichteinfall am Gewässerboden, wo die Köder meistens zum Einsatz kommen, durch die Wassertrübung, Bewölkung oder die Dämmerungszeit eingeschränkt ist, wird die Farbe von Räubern noch sehr gut wahrgenommen und verleitet sie durch das noch recht natürliche Violett und den hellen Bauch häufig auch zum Biss. Vor allem dann, wenn man sich zwischen Naturdekor und Schockfarbe nicht so recht entscheiden kann, war unsere Farbe oft genau die richtige Wahl.

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Auch in der blauen Stunde brachten die Köder noch Bisse. (Bild: Sebastian Endres)
 
Ein Easy-Shiner gratis für Sie! Wahrscheinlich ist Ihnen der Gummi in der besagten Farbe, der in FuF 11/23 beiliegt, schon aufgefallen. Hier also ein paar Tipps, wie Sie Ihren Easy Shiner in der jeweiligen Größe am besten einsetzen: 3“ (circa 7 cm): Von Forelle, über Döbel, Rapfen und natürlich Barsche ist der Köder am Jighaken der Größe 1 oder 2 für alle Räuber interessant, die es auf kleine Brutfische abgesehen haben. Der kleine Easy Shiner kann aber auch gut am Dropshot-Rig gefischt werden. 4“ (circa 10 cm): Der perfekte Allroundköder für Barsch, Zander und Hecht, der das ganze Jahr über Fische bringt und am Jighaken der Größe 2/0 oder 3/0 montiert werden kann. 5“ (circa 12,5 cm): Der ideale Zanderköder, der auch in der kalten Jahreszeit oft zum Einsatz kommt und auch immer wieder Hechtkontakte bringt: Jighakengröße: 3/0 oder 4/0.Nachschub benötigt? Die drei Größen des Easy Shiners sowie den Keitech Shad Impact und Swing Impact in der FISCH & FANG-Spezial-Farbe gibt‘s unter www.parey shop.de

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Im Sonnenuntergang funktioniert die Farbe oft besonders gut. (Bild: Sebastian Endres)

Autor: Sebastian Endres