Hornady ECX

Top Wirkung zum guten Preis

Das neue Bleifreigeschoss von Hornady im Test.

Top Wirkung zum guten Preis

Bild: Moritz Englert

Aus dem Hause Hornady gibt es seit ein paar Monaten zwei neue bleifreie Geschosse. Sie heißen CX und ECX. Wir haben das ECX in zwei Laborierungen auf Ansitz und Drückjagd getestet. Es löst das bewährte ETX als Nachfolger ab. Es ist, wie bereits der Vorgänger, auf die typischen Abmessungen der Patronenlager europäischer Jagdwaffen abgestimmt. Dadurch soll es auch aus diesen Waffen eine gute Präzision liefern, was bei anderen Hornady-Laborierungen nicht unbedingt der Fall ist. Dieses Versprechen scheint sich zu bewahrheiten. Aus der Testwaffe, einer Blaser R8 im Kaliber .308 Win. mit 47-Zentimeter-Lauf, schoss die ECX eine 5-Schuss-Gruppe von 28 Millimetern. Im Unterschied dazu wurde mit der Alternativ-Labo­rierung CX keine zufriedenstellende Präzision erreicht. Das Geschoss besteht aus einer Tombak-Legierung und weist eine flache Spitze mit Kunststoffkappe auf. Durch die weniger aerodynamische Form eignet es sich nicht für Weitschüsse über 200 Meter, was jedoch in Deutschland ohnehin kaum vorkommt.


Wirkung auf Wild


Die ECX schließt sich dem Trend vorheriger Hornady-Geschosse an und liefert eine gute Tötungswirkung. Das Geschoss hat einen relativ großen, durch die rote Plastikkappe versteckten Hohlraum. Dadurch spricht es sehr schnell an, was gute Wirkung auch auf schwaches Wild, wie Rehkitze, erzeugt. Im Testzeitraum wurde auf der Einzeljagd mit der 165-Grains-Laborierung und auf Drückjagd mit der leichteren 125-Grains-Laborierung gejagt. Dabei wurden insgesamt 33 Stück Wild erbeutet, davon 17 Rehe, 12 Sauen, ein Brunfthirsch sowie drei Füchse. Diese Zahl reicht sicher nicht für eine voll­umfängliche Bewertung, zeigt jedoch, welche Tendenzen zu erwarten sind. Die schwerere 165-Grains-Laborierung hatte bei Sauen auf der Einzeljagd gute Wirkung mit Fluchtstrecken bis maximal 30 Meter. Der Brunfthirsch machte noch rund 50 Gänge. Beim Rehwild zeigte sich die Laborierung gut ausgewogen zwischen Wirkung und Entwertung. Pirschzeichen waren ausreichend vorhanden, in Einzelfällen etwas weniger. Ausschuss war stets vorhanden. Die leichtere 125-Grains-Laborierung zeigte noch einmal mehr Sofortwirkung. Dies ist auch nicht verwunderlich, denn sie ist mit knapp 950 m/s Mündungsgeschwindigkeit schnell unterwegs. Gepaart mit dem großen Hohlraum macht diese Laborierung ­extrem schnell und heftig auf. Allerdings ist hier auch mit erhöhter Wildbretentwertung zu rechnen. Vor allem beim Rehwild langt die leichte ECX ordentlich zu und bildet je nach Treffersitz teils größere Hämatome. Wenn aber die Sofortwirkung (z.B. bei der Drückjagd) im Vordergrund steht, ist sie sehr empfehlenswert. Bei zwei stärkeren Sauen (68 und 74 Kilogramm) gab es mit Treffersitz Blatt und Kammer keinen Ausschuss. Die Fluchtstrecken lagen hier bei 0 (Blatt) und 50 Metern (Kammer).


Große Auswahl


Das ECX gibt es in einer Fülle an Kalibern und Geschossgewichten. Um nur einige besonders verbreitete zu nennen: .308 Win., .30-06, .300 Win. Mag., 7 x 57, 7 x 64, 8 x 57 IS, 9,3 x 62. Und das zu moderaten Preisen. Die Schachtel .308 Win. ist beispielsweise für 85 Euro zu haben. en

Autor: Moritz Englert